Arthrofibrose

Informationen zur Arthrofibrose

Die Arthrofibrose ist eine der häufigsten Komplikationen nach Verletzungen und operativen Eingriffen an Gelenken. Nach Knieoperationen wird die Häufigkeit einer Arthrofibrose mit 1 – 13 % angegeben. Die deutsche Gesellschaft für Endoprothetik gibt eine Rate von 4 – 5 % nach primären Knie-TEPs (Knie-Endoprothesenoperationen) an. Das Verhältnis Männer-zu-Frauen beträgt dabei 2:3. Der Häufigkeitsgipfel liegt zwischen 55 und 65 Jahren.

Sollte nach 3 Monaten kein zufriedenstellendes Ergebnis vorliegen, ist eine Arthrofibrose möglich. Bei der Arthrofibrose werden Bindegewebszellen (Fibroblasten) durch mechanischen Stress aktiviert und der natürliche Zelltod wird verhindert. Dies führt in der Verbindung zu einer starken Zell- und Bindegewebsvermehrung. Nach kurzer Zeit wird dieses Gewebe bereits mit Schmerznerven versorgt, was die starke Schmerzhaftigkeit erklärt. Stresshormone, die bei emotionalem Stress oder Depressionen ausgeschüttet werden, können ebenfalls zu einer Zunahme der Fibroblasten führen. Des Weiteren wird durch die schmerzhafte Dehnung bei der Therapie der Neurotransmitter Substanz P ausgeschüttet. Dieser wiederum aktiviert Wachstumsfaktoren, die die Arthrofibrose verstärken.

Drei Faktoren können also ursächlich sein:
1. Mechanischer Stress
2. Emotionaler Stress
3. Schmerzen

In der Diagnostik finden sich die folgenden Symptome:
1. Schraubstockgefühl
2. Starke Schmerzen bei der Mobilisation
3. Immobile Kniescheibe
4. Beweglichkeit weniger als 0-0-90°
5. Überwärmung > 2°C zur Gegenseite

Therapieempfehlungen:
1. Manuelle Lymphdrainage
2. Senkung des Sympatikotonus
3. Verbesserung der Mikrozirkulation
4. Analgetikapflaster (z.B. Versatis®)
5. Niedrig dosiertes Prednisolon
6. Gabapentin
7. Spiegeltherapie

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