Robotic-Zentrum am Johanniter-Krankenhaus Bonn
Mittlerweile 800 roboter-assistierte Operationen mit dem Da Vinci - Installation eines zweiten Roboters der neusten Generation noch im Dezember
Seit nun 5 Jahren in der Viszeralchirurgie sowie seit zwei Jahren in der Urologie des Bonner Johanniter-Krankenhauses werden roboter-assistierte Operationen mit dem Da Vinci durchgeführt. Mittlerweile sind es mehr als 800 Operationen am ersten Bonner Robotic-Zentrum. Wegen des großen Bedarfs wird nun der zweite DaVinci-Operationsroboter der neuesten Generation installiert.
Operationsroboter werden über Fingerbewegungen des Chirurgen gesteuert und erlauben präzise Bewegungen in alle Richtungen und auf engstem Raum. Zudem ermöglicht die 3D Visualisierung mit Vergrößerung eine perfekte Sicht auf das Operationsgebiet. Somit können mit dieser Technologie hochkomplexe Eingriffe bei Krebserkrankungen minimal-invasiv als sog. „Schlüssellochoperation“ durchgeführt werden. Prof. Dr. Andreas Türler, Chefarzt der Abteilung für Viszeralchirurgie, hat die Robotic-Chirurgie vor 5 Jahren erfolgreich am Johanniter-Krankenhauses etabliert und den Aufbau des Robotic-Zentrums von der ersten Minute an begleitet. „Durch die Robotic-assistierte minimal-Invasive Operationstechnik kann das Operationstrauma verringert und somit das Immunsystem geschont werden. Gerade bei Krebsoperationen ist das ein wesentlicher Faktor für die Heilung. Die Patienten haben darüber hinaus weniger Schmerzen und erholen sich deutlich schneller nach dem Eingriff. Der stationäre Aufenthalt ist verkürzt, die Lebensqualität spürbar verbessert.“, bestätigt Prof. Türler. Im Wesentlichen werden am Johanniter-Krankenhaus Darm- bzw. Mastdarmkrebsoperationen, Magen und Speiseröhrenoperationen, sowie Operationen an der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und der Leber mit dem DaVinci durchgeführt. In den meisten Fällen handelt es sich um Krebsoperationen. Prof. Türler ist national anerkannter Ausbilder für Robotic-Chirurgie und die Klinik zertifiziertes Hospitationszentrum.
Auch Prof. Dr. Carsten-Henning Ohlmann, Standortleiter der Urologie am Johanniter-Krankenhaus hat im Dezember dieses Jahres seine 300. roboterassistierte OP im Johanniter-Krankenhaus durchgeführt. Prof. Ohlmann gehört zu den führenden urologischen Operateuren mit dem Roboter in Deutschland und hat in 10 Jahren bereits 1.500 Eingriffen mit der Unterstützung von Robotern gemacht. Bevor er nach Bonn wechselte, war er leitender Oberarzt an der Universität des Saarlandes, an der bereits seit 2006 roboterunterstütze Operationen durchgeführt werden. Mittlerweile werden im Johanniter-Krankenhaus auch gemeinsam interdisziplinäre komplexe Krebsoperationen durchgeführt. „Deutschlandweit werden inzwischen ein Großteil aller Prostatakrebsoperationen Roboter – assistiert durchgeführt.“, betont Prof. Ohlmann. Neben Operationen an der Prostata werden am Johanniter-Krankenhaus Eingriffe an der Niere, den Harnleitern und der Harnblase mit dem DaVinci durchgeführt.
Um der stetig wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, wird nun ein zweiter Operationsroboter der neusten Generation angeschafft und damit ist das Johanniter-Krankenhaus das erste Krankenhaus in der Region mit 2 Da Vinci Geräten. „Der neue ‚Da Vinci Xi‘ ermöglicht es uns, nun noch komplexere Operationen mit diesem präzisen wie schonenden System vorzunehmen“, sagt Prof. Türler „Das Gerät erlaubt uns, die Bandbreite an komplexen und rekonstruktiven Operationen in der Bauchhöhle zu erweitern. Zusammen mit den Urologen und Gynäkologen können Operationen auch gemeinsam durchgeführt werden.“ Dank des langjährigen Erfahrungsschatzes ist das Johanniter-Krankenhaus heute führend bei roboterassistierter Operation in der Region.