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24.01.2023 | Johanniter-Krankenhaus Bonn

Mit hochmoderner Präzisionstechnik gegen Krebs

Ein zweiter OP-Roboter wurde am Johanniter-Krankenhaus Bonn in Betrieb genommen.

Bonn – Er hat vier Arme, ist enorm beweglich und ermöglicht eine dreidimensionale Bildgebung, die dem menschlichen Auge weit überlegen ist: Mit der Anschaffung des zweiten Da Vinci Xi OP-Roboters der neusten Generation investiert das Johanniter-Krankenhaus Bonn, um zukünftig noch mehr Patientinnen und Patienten eine Betreuung auf höchstem medizinischem Niveau ermöglichen zu können. Das Johanniter-Krankenhaus Bonn ist damit – neben dem Uniklinikum Köln – das einzige Krankenhaus in der Region Köln/Bonn, das über zwei OP-Roboter verfügt.

Zum Einsatz kommt das hochmoderne Robotersystem ab sofort bei komplexen Tumoreingriffen – insbesondere allerdings in der Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie der Urologie wie etwa bei Eingriffen an der Bauchspeicheldrüse, an Magen und Dickdarm sowie an der Prostata, Blase oder Niere. „Der neue OP-Roboter ist der modernste, den es gibt. Er hat noch mehr Funktionen, bietet uns Chirurgen deutlich mehr Flexibilität und ermöglicht damit noch komplexere Eingriffe“, erklärt Prof. Dr. Andreas Türler, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Johanniter-Krankenhaus Bonn. Entsprechende Eingriffe können so minimalinvasiv, also mithilfe kleinster Schnitte als sogenannte „Schlüsselloch-OPs“ durchgeführt werden. Der Vorteil: Durch die hohe Präzision wird das Risiko von Komplikationen deutlich reduziert, das Immunsystem geschont und die Wundheilung beschleunigt: „Durch minimalinvasive Eingriffe können wir die Belastung für den Patienten enorm verringern, die Erholungsphase verkürzen und zugleich sehr gute kosmetische Ergebnisse erzielen“, verdeutlicht Prof. Dr. Carsten Ohlmann, Standortleiter der Urologie am Johanniter-Krankenhaus Bonn.

Von der besonderen Technologie des Da Vinci Roboters profitieren auch die Chirurginnen und Chirurgen: Bei der roboterunterstützten OP sitzt der Operierende an einer speziellen Steuerkonsole. Von dort aus navigiert er in Echtzeit mit Hilfe seiner Finger und Füße die vier Roboterarme durch die Bauchdecke in den Patienten, während er das Operationsfeld und die entsprechenden Instrumente in einer hochauflösenden dreidimensionalen Vergrößerung vor sich sieht. „Gerade bei der Entfernung von Tumoren ist besondere Genauigkeit gefordert. Das können wir mit diesem Gerät nun noch besser leisten, da ein Zittern vollständig ausgeschlossen wird“, so Türler. „Sogar die einzelnen Gewebeschichten und selbst feinste Strukturen wie das Nervengitter oder Gefäße sind deutlich sichtbar“, ergänzt Ohlmann.

Mit dem ersten OP-Roboter hat das Johanniter-Krankenhaus in den vergangenen vier Jahren rund 800 operative Eingriffe vorgenommen. Mit der Investition in das zweite System reagiert das Klinikum auf die steigende Zahl der erforderlichen Operationen und geht damit einen entscheidenden Schritt in Richtung zukunftsweisender Spitzenmedizin am Standort Bonn.