Krankenhausseelsorger Gunnar Horn verabschiedet sich in den Ruhestand
Am Johanniter Waldkrankenhaus verabschiedet sich Krankenhausseelsorger Gunnar Horn nach fast 30 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand.
Was bleibt, sind unzählige Erinnerungen an eine Zeit, in denen der evangelische Pfarrer stets ein waches Auge und ein feines Gehör für die seelsorglichen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten, aber auch für die der Mitarbeitenden hatte. In einem feierlichen Gottesdienst am 20. Oktober in der Kapelle des Waldkrankenhauses wurde er nun offiziell entpflichtet. Krankenhausdirektor Helmut Häfner und viele Weggefährten und Freunde dankten Gunnar Horn für sein engagiertes Handeln und offenes Ohr in der langen Zeit.
„Es war stets ein Privileg, das Arbeitsleben der Menschen zu teilen, die im Krankenhaus arbeiten“, erinnert sich Gunnar Horn mit Blick auf die vergangenen rund drei Jahrzehnte als Seelsorger im Johanniter Waldkrankenhaus. Als Pastor im Sonderdienst war der Pfarrer ab 1993 in erster Linie im Neurologischen Rehabilitationszentrum Godeshöhe tätig. Nebenbei unterstützte er in dieser Zeit aber bereits die Kollegin im Waldkrankenhaus, indem er auch dort die Patientinnen und Patienten – vorerst im geringen Umfang – mitbetreute. Nach drei obligatorischen Jahren im Sonderdienst, der freigewordenen kreiskirchlichen Stelle und dem offiziellen Ruf ans Waldkrankenhaus, übernahm Gunnar Horn 1996 die dortige Seelsorge. „Das Gefühl, ich bin hier gewollt“, sei großartig gewesen, erinnert er sich.
In seiner beruflichen Tätigkeit im Krankenhausumfeld führte er unzählige Gespräche mit Menschen in verschiedensten Notsituationen. Was sie alle einte, war ein Gefühl von Hilflosigkeit und Ohnmacht. „Doch sie wissen nicht mehr, dass die Bedürfnisse, die sie bei sich wahrnehmen, spirituelle, geistliche Bedürfnisse sind. Und fragen daher von sich aus auch zunehmend weniger nach Seelsorge“, so Horn. Als einer der „Väter“ des Hospizes am Waldkrankenhaus war er zudem viele Jahre erster Vorsitzender des klinischen Ethikkomitees an den beiden Bonner Johanniter-Klinken.
Gunnar Horn wurde 1959 geboren. Nach zwei Jahren als Zeitsoldat absolvierte er sein Studium der Theologie in Marburg, Wuppertal, Heidelberg und Amsterdam – dort auch im einem jüdischen Lehrhaus. Darüber hinaus studierte er Diakoniewissenschaft, um im Anschluss ein Spezialvikariat bei der Kreuznacher Diakonie zu machen.
Nach den ereignisreichen Jahrzehnten seines Berufslebens freut sich Gunnar Horn, bald viel Zeit mit seiner Frau bei gemeinsamen Hobbys verbringen zu können: Bergwandern und Vögel beobachten. Außerdem kennt er sich gut mit Fahrrädern aus, eine Freizeitbeschäftigung, die er im Ruhestand für wohltätige Zwecke nutzen möchte: Gegen eine Spende möchte er Reparaturen anbieten und den Erlös Fahrrad-Projekten im Ahrtal zugutekommen lassen.