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Rekonstruktive Brustchirurgie

Jährlich erkranken über 75.000 Frauen an Brustkrebs. Bei einem Großteil der Patientinnen ist dank moderner Medizin eine brusterhaltende Operation möglich. Jedoch ist auch bei einem Drittel der betroffenen Frauen eine Brustamputation, also die Mastektomie der gesamten Brustdrüse unausweichlich.

Gerade jüngeren Frauen nimmt dies einen Großteil ihrer Lebensqualität. Entscheidet sich die Patientin nach einer teilweisen oder vollständigen Amputation dazu, ihre Brust wieder aufbauen zu lassen, wird zwischen primärer und sekundärer Brustrekonstruktion unterschieden. Es wird zwischen dem Aufbau mithilfe von Silikonimplantaten bzw. ein Aufbau aus Eigengewebe unterschieden. Der Brustaufbau mit Silikonimplantaten oder zunächst mit Wasser auffüllbaren Implantaten, sog. Expandern, bedeuten initial einen weniger belastenden Eingriff als die Wiederherstellung mit körpereigenem Gewebe. Langfristig können jedoch auch Komplikationen durch die Implantate auftreten.

Die Brustrekonstruktion aus körpereigenem Gewebe mittels mikrochirurgischer Operationstechnik ist eine sinnvolle Alternative. Dabei wird das Haut- und Fettgewebe an einer ausgewählten Körperstelle (Bauch, Gesäß oder Oberschenkel) entnommen, ohne dass das darunterliegende Muskelgewebe geschädigt wird. Das Gewebe wird anschließend an der Brustwand mit dem Blutkreislauf verbunden und dort zu einer neuen Brust modelliert. Neben den Verfahren bei denen Gewebe vom Rücken oder Bauch zur Brust verschwenkt wird, stehen in unserer Abteilung auch mikrochirurgische Verfahren zur Verfügung.

Optionen im Überblick

  • Rekonstruktion der Brust direkt mittels Implantaten oder evtl. vorgeschalteter mehrwöchiger Vordehnung des Hautmantels mit anschließender Rekonstruktion mittels Implantat
  • Rekonstruktion mittels des großen Rückenmuskels (narbensparendes Verfahren), mit oder ohne Implantat
  • Rekonstruktion mittels einer queren Gewebeinsel aus dem Unterbau mit Teilen des geraden Bauchmuskels, ohne zusätzliches Fremdmaterial
  • Mikrochirurgisches Verfahren durch Gewinnung des Haut- und Weichteilmantels aus dem Unterbauch mit Erhalt des geraden Bauchmuskels
  • Rekonstruktion der Brustwarze und evtl. zusätzlicher Tätowierung

Die Entscheidung darüber, welche Methode beim Aufbau oder bei der Rekonstruktion der Brust genutzt werden soll, erfolgt dabei in enger Absprache mit den Patientinnen. Dr. Kay Busch und sein Team nehmen sich viel Zeit, um ihren Patienten die verschiedenen Techniken mit ihren Vor- und Nachteilen zu erklären. Ziel ist es dabei, die beste Option für die individuellen Bedürfnisse zu finden.