Fachtherapien & Erlebnispädagogik

Die Erlebnispädagogik erschließt sowohl gehemmten wie auch impulsiven Kindern und Jugendlichen neue Selbsterfahrungsquellen und wichtige Grenzerfahrungen ihrer körperlichen und seelisch-geistigen Leistungsfähigkeit. Bewegungs- und Abenteuerdrang werden in soziale Aktivitäten eingebunden und sinnvoll umgesetzt. Anlässe zum Praktizieren von Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme ergeben sich dabei von selbst.

Ziel der Ergotherapie ist es Handlungsfähigkeit, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung der Lebensqualität zu ermöglichen. Dabei wird die individuelle Situation der Kinder und Jugendlichen ganzheitlich betrachtet, damit die Bereiche Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit größtmöglich gefördert werden können. Die Behandlungsmöglichkeiten sind klientenzentriert und vielfältig, es werden sowohl Einzel- als auch Gruppentherapien angeboten.

Zu den Aufgaben der Ergotherapie gehört nach einer eingehenden Befundung durch Anamnese und Testverfahren die Identifizierung der Betätigungsprobleme im Alltag. Anschließend werden Behandlungsziele festgelegt, damit ein individueller Therapieplan ausgearbeitet werden kann.

Ziele & Aufgaben

• Förderung von psychischer Stabilität und Selbstvertrauen
• Förderung und Wahrnehmung persönlicher Ressourcen
• Förderung der sozioemotionalen Kompetenz und Interaktionsfähigkeit
• Gezielte Förderung körperlicher Fähigkeiten z.B. der Grob- und Feinmotorik
• Verbesserung der Körperwahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung
• Förderung kognitiver Funktionen (Aufmerksamkeit, Konzentration und Merkfähigkeit, Handlungsplanung, Wahrnehmungsselektion und -verarbeitung)
• Stabilisierung und Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe durch Steigerung von Antrieb, Ausdauer, Belastbarkeit, Motivation und Selbstständigkeit
• Verbesserung der Realitätsbezogenheit, der Selbst- und Fremdwahrnehmung

Behandlungsansätze & Methoden:

• Verhaltenstherapeutische Maßnahmen
• Soziales Kompetenztraining
• Konzentrationstraining und Neurofeedback
• Training der Feinmotorik/Grobmotorik
• Elternberatung und -training
• Tiergestützte Therapie
• Kompetenzzentrierte-, Interaktionelle- und Ausdruckszentrierte Methode mit Hilfe von gestalterischen und handwerklichen Materialien

Für die Wahl der Therapiemethode steht das Kind/der Jugendliche mit seinen individuellen Stärken und Schwächen im Zentrum.

In der integrativen Kunsttherapie können sowohl durch die intermediale Arbeit mit kreativen Medien (Farben, Ton, Spiel, Musik, Bewegung, Sprache) als auch in der freien oder angeleiteten Imagination in besonderem Maße neben verbalen auch non-verbale, nicht sagbare und unbewusste Botschaften, Erinnerungen und Erfahrungen erschlossen werden. Dabei können die innewohnenden, heilenden Potentiale dieser Medien genutzt werden und zur Wirkung kommen.

So werden mit der Entfaltung des eigenen Ausdrucks und der kreativen Fähigkeiten folgende Entwicklungen möglich: Wachstum des Vertrauens in sich selbst, in andere und die Welt, emotionales Nachnähren, Aufarbeitung von schädigenden Erfahrungen (Defizite, Konflikte, Traumata, Störungen), soziales Lernen, Entwicklung von Ich-Stärke, Identität und Lebensfreude. Lebensbewältigungsstrategien können mit den Kindern und Jugendlichen im gemeinsamen Tun entwickelt und geübt werden. Die kreativen Medien werden in ihren speziellen Wirkweisen indikationsspezifisch eingesetzt.

Integrative Musiktherapie ist eine ganzheitliche, kreativitäts-, ausdrucks- und beziehungsorientierte Methode, die zur Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung seelischer, körperlicher und geistiger Gesundheit eingesetzt wird. 

Das Potenzial der Musik ermöglicht den Kindern und Jugendlichen einen nonverbalen Zugang 

•    zu unbewusstem Erleben
•    verdrängten Gefühlen
•    inneren Ressourcen sowie 
•    kreativen Entfaltungs- und Ausdrucksmöglichkeiten 

und fördert so auf kreative Weise Lebensfreude, positive Selbstwirksamkeitserfahrungen und Bewältigungsstrategien. 

Durch das Erleben von Resonanzerfahrungen, emotionalem Nachnähren und wechselseitigen Interaktionen wird die individuelle Entwicklung gefördert und gestärkt. Die psychophysiologische Wirkung der Musik ermöglicht Gefühle von innerer Ruhe, Kraft, Verbundenheit und Lebensfreude, Spannungszustände können reduziert oder gelöst werden. 

Ziel der Methode ist es, über das Medium Musik eine vor- und nichtsprachliche Verbindung zum Patienten herzustellen, in dem dieser persönlich gestalten, sich angstfrei erleben und ausdrücken kann. Musik macht Gefühle in Verbindung mit Haltungen, Imaginationen und Szenen besonders lebendig und kommunizierbar, so dass sie für die psychotherapeutische Bearbeitung bzw. heilpädagogische Anwendung genutzt werden kann. 

Die übungs-, erlebnis- oder konfliktzentrierten Modi der Integrativen Musiktherapie ermöglichen den Raum für ein differenziertes Vorgehen in den jeweils individuellen Behandlungssituationen. Hierfür kommen im Rahmen der Einzel- und Gruppentherapie vielfältige musiktherapeutische Techniken der aktiven und rezeptiven Musiktherapie zum Einsatz, zum Beispiel:

•    Musikalisches Spielen (v.a. mit Kindern)
•    Klanggeschichten
•    Musikalische Rollenspiele 
•    Aufstellungsarbeit mit Musikinstrumenten
•    Freie,  musik- und themenzentrierte Improvisationen
•    Musikkommunikation
•    musikimaginative Verfahren 
•    Malen zur Musik
•    musikgeleitete Entspannung
•    Klangmassagen

Musikalische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich!