Patientin mit Pankreaskarzinom profitiert von roboter-assistierter Chirurgie
„Super“, antwortet Petra Vogt auf die Frage von Dr. Andreas Tittel, wie es ihr heute geht.
Es ist Donnerstagmorgen, kurz nach 9 Uhr. Vor exakt einer Woche wurde die 69-Jährige operiert: Bauchspeicheldrüsenkrebs. Ein „super“ Befinden nur sieben Tage nach einem solchen Eingriff ist alles andere als selbstverständlich.
Auch die Ärzte, die den Eingriff durchgeführt haben, freuen sich, dass es ihrer Patientin so gut geht, dass sie voraussichtlich in zwei Tagen bereits entlassen werden kann. Bei den Operateuren handelt es sich um Dr. Nicola Cerasani, Leiter der roboter-assistierten Chirurgie, und Dr. Andreas Tittel, ärztlicher Direktor des Ev. Krankenhauses Bethesda Mönchengladbach und Chefarzt der Chirurgischen Klinik. „Aufgrund des Alters und der Körpermasse, aber auch der Art und Lage des Tumors haben wir bei der interdisziplinären Beratschlagung in der Tumorkonferenz beschlossen, den Eingriff mithilfe des DaVinci Roboters durchzuführen“, sagt Dr. Tittel. Dass die roboter-assistierte Chirurgie für derart große und komplexe Operationen jemals geeignet sein würden, wurde bis vor einigen Jahren noch bezweifelt.
Den Viszeralchirurgen des Ev. Krankenhauses Bethesda ist es bei dem Eingriff gelungen, den lebensbedrohlichen Pankreastumor erfolgreich zu entfernen. Auch die Milz und einige Lymphknoten wurden entnommen. Beim minimalinvasiven Eingriff mit robotischen Instrumenten mussten die Operateure im Vergleich zur großen Bauch-OP keine Kompromisse eingehen: An der Steuerungskonsole des Operationssystems hat der Chirurg über ein Videosystem eine dreidimensionale, bis zu zehnfach vergrößerte Sicht auf das Operationsfeld. Die Instrumente verfügen über hohe Freiheitsgrade und ermöglichen auf kleinstem Raum sehr feine und präzise Bewegungen.
„Die histologischen Befunde des entnommenen Gewebes belegen, dass die Operation nach onkologischen Radikalitätskriterien erfolgt ist und alle Krebszellen entfernt wurden“, so Dr. Tittel. „Und das hervorragende Ergebnis bestätigt, dass wir mit dem roboter-assistierten Eingriff das richtige Verfahren gewählt haben“, ergänzt Dr. Cerasani.
Das gewählte Operationsverfahren habe für die Patientin gewichtige Vorteile, wie die Ärzte betonen: „Durch den minimalinvasiven Eingriff ist der Blutverlust während der OP sehr gering, ebenso das Risiko für Verwachsungen oder Narbenbruch. Bei einer klassischen Bauch-OP hätte die Patientin nach einer Woche noch deutlich mehr Schmerzen und wäre längst noch nicht so mobil und fit.“
Petra Vogt ist sehr zufrieden mit dem Verlauf und meint: „Ich hatte Glück im Unglück: Eigentlich bin ich ins Krankenhaus gegangen zur Abklärung eines Knotens in der Brust. Bei den Untersuchungen im Bethesda wurde der gefährliche Krebs an der Bauchspeicheldrüse zufällig entdeckt. Ich hatte große Angst und bin froh, dass ich die OP so gut überstanden habe und der Krebs vollständig entfernt werden konnte.“