Krebsbehandlung auf höchstem Qualitätsniveau
Onkologisches Zentrum des Bethesda Krankenhauses erfolgreich erst-zertifiziert
Das Ev. Krankenhaus Bethesda der Johanniter in Mönchengladbach hat Ende November 2024 etwas ganz Besonderes erreicht: die erfolgreiche Erst-Zertifizierung zum Onkologischen Zentrum.
Zwei Tage prüften unabhängige Auditoren des Instituts Onkozert die klinischen Abläufe. Das Onkologische Zentrum des Bethesda bestand die strenge Prüfung und konnte zeigen, dass es durchgehend entsprechend der neuesten gültigen Leitlinien behandelt, dass ausschließlich qualifizierte Ärzte die diagnostischen und therapeutischen Leistungen erbringen und dass die fachübergreifende Zusammenarbeit beispielsweise in der Tumorkonferenz gelebte klinische Praxis ist. Das Prüfinstitut empfiehlt auf dieser Basis die Verleihung des Zertifikats der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG).
„Die Zertifizierung zum Onkologischen Zentrum ist nicht nur eine großartige Anerkennung für unsere bisherige Arbeit, sondern auch eine Chance, neue Maßstäbe zu setzen – für unsere Patientinnen und Patienten, für uns als Team und für die Region“, freut sich Krankenhausdirektorin Rita Tönjann.
Darüber hinaus wurden zwei weitere Organkrebszentren erstmalig erfolgreich auditiert: das Kopf-Hals-Tumor-Zentrum und der Leitung von Chefarzt Prof. Daniel Rothamel, sowie das von Chefarzt Dr. Christoph Sippel geleitete Zentrum für Hämatologische Neoplasien. Ebenso wurde durch ein gleichzeitig stattfindendes Überwachungsaudit das Gynäkologische Krebszentrum von Chefarzt PD Dr. Darius Salehin erfolgreich rezertifiziert.
Unter dem Dach des neuen Onkologischen Zentrums arbeiten fünf zertifizierte Organzentren:
- Zertifiziertes Brustkrebszentrum
- Zertifiziertes Gynäkologisches Krebszentrum
- Zertifiziertes Darmkrebszentrum
- Zertifiziertes Kopf-Hals-Tumor-Zentrum
- Zertifiziertes Zentrum für Hämatologische Neoplasien
„Die Zertifizierung erfolgte nach den umfangreichen und anspruchsvollen Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft und hat unseren in die Krebstherapie involvierten Fachabteilungen einiges abverlangt“, sagt Dr. Christoph Sippel, Chefarzt der Klinik für Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin sowie Leiter des Onkologischen Zentrums. „Dieses Ziel erreicht zu haben, ist für unser Krankenhaus ein Meilenstein von höchster Bedeutung.“ In einer Zeit, in der das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Gesundheitswesen wichtiger sei denn je, setze diese Anerkennung ein starkes Zeichen nach außen: Das Bethesda steht für Qualität und Sicherheit.
Ziel des Zertifizierungssystems der Deutschen Krebsgesellschaft ist es, die Betreuung onkologischer Patienten zu verbessern. Sie sollen in jeder Phase ihrer Erkrankung eine Behandlung erhalten, die sich an hohen Qualitätsmaßstäben orientiert. Basis dieses Systems sind die zertifizierten Zentren – die auf ein Organ spezialisierten Organkrebszentren sowie die Onkologischen Zentren, die mehrere Tumorarten betreuen. Diese Zentren müssen in regelmäßigen Audits nachweisen, dass sie die fachlichen Anforderungen für die Behandlung einer Tumorerkrankung erfüllen und zudem über ein etabliertes Qualitätsmanagementsystem verfügen. Eine ganze Reihe von Qualitätsindikatoren, die auf medizinische Leitlinien aufbauen, sind dabei zu erfüllen.
„Durch die Zertifizierung zeigen wir, dass wir uns voll und ganz auf die Bedürfnisse und das Wohlergehen unserer Patientinnen und Patienten konzentrieren. Dies erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit, transparente Abläufe und eine kontinuierliche Verbesserung unserer Prozesse“, erklärt Dr. Sippel.
Die Versorgung von Patienten mit onkologischen Erkrankungen hat im Bethesda Krankenhaus eine lange Tradition und basiert bereits seit Jahrzenten auf der umfassenden Behandlung in zertifizierten Organkrebszentren. Auf das Brustkrebszentrum vor 18 Jahren folgten das Darmkrebszentrum (2007) und das gynäkologische Krebszentrum (2013). Ein weiterer wichtiger Schritt war in diesem Zusammenhang die Einrichtung der Medizinischen Klinik III - Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin vor zwei Jahren.
„Die strukturierte Versorgung unserer onkologischen Patienten wurde in den vergangenen Jahren konsequent erweitert und nun durch die übergreifende Zertifizierung des Onkologischen Zentrums ergänzt“, betont Dr. Sippel.
Aktuellen Studien zufolge haben Patienten, die in zertifizierten Zentren behandelt werden, einen statistisch signifikanten Überlebensvorteil. Aber es gibt noch weitere Vorteile: So werden die Patienten beispielsweise in Tumorkonferenzen stets interdisziplinär besprochen, durch die verpflichtende Teilnahme an Studien sind zertifizierte Zentren immer auf dem aktuellsten Stand der medizinischen Entwicklung und es besteht eine enge Verbindung zur Palliativmedizin.
Ein zertifiziertes Zentrum ist ein Netzwerk aus stationären und ambulanten Einrichtungen. Alle an der Behandlung eines Krebspatienten beteiligten Abteilungen arbeiten darin eng zusammen. Neben den verschiedenen medizinischen Fachrichtungen wie unter anderen Chirurgie, Strahlentherapie, Onkologie oder Pathologie gehören dazu auch weitere Bereiche wie die onkologische Pflege, die Psychoonkologie, die Palliativmedizin und die Sozialarbeit. Ebenso sind externe Kooperationspartner involviert. Beispiele hierfür sind das Hospiz St. Christophorus, mehrere Selbsthilfegruppen sowie das Helios Klinikum Krefeld und die Universitätsklinik Aachen.
Für die Krankenhausdirektorin Rita Tönjann ist das Zertifikat verdienter Lohn für herausragende Leistungen: „Was unsere Kolleginnen und Kollegen in der Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen sowie in der Pflege tagtäglich leisten, ist bewundernswert. Die Auszeichnung mit dem DKG-Zertifikat, zu der ich allen Beteiligten herzlich gratuliere, ist die Bestätigung dieser hervorragenden Arbeit.“