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12.09.2022 | Ev. Krankenhaus Bethesda Mönchengladbach

Endometriose-Zentrum am Bethesda schulte Gynäkologen

Dass das Bethesda Krankenhaus der Johanniter GmbH in Mönchengladbach auch ein renommiertes Lehrkrankenhaus ist, erlebten rund 25 Gynäkologen aus ganz Deutschland bei der zweitägigen Fortbildungsveranstaltung „Masterclass Endometriose“.

Gleich drei Operationssäle waren reserviert für Lehrassistenzen, bei denen die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte drei führenden Endometriose-Spezialisten live bei komplizierten Eingriffen über die Schulter schauen konnten. Vielfältige Fachvorträge, die Besprechung von Fallbeispielen aus dem klinischen Alltag und die Erarbeitung von Behandlungskonzepten rundeten das Programm ab.

Bei der Endometriose handelt es sich um eine häufige Unterleibserkrankung bei Frauen. Starke Regelschmerzen und ein unerfüllter Kinderwunsch sind die bedeutendsten Symptome. Doch obwohl rund zwei Millionen Frauen in Deutschland an Endometriose leiden, dauert es oft lange, bis die richtige Diagnose gestellt und zielführend therapiert wird. Bei einer Endometriose wächst gebärmutterähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter, zum Beispiel an Eierstöcken, Darm, Blase, Harnleiter oder in der Bauchhöhle. Endometrioseherde können Verwachsungen bilden und bleibende Schäden sowie starke Schmerzen verursachen.

Wie diese häufig schwierig zu operierende Krankheit erfolgreich minimalinvasiv behandelt wird, demonstrierte im Rahmen der Fortbildung Dr. Darius Salehin, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Leiter des Endometriose-Zentrums im Bethesda Krankenhaus, gemeinsam mit Dr. Harald Krentel (Duisburg) sowie Dr. Sebastian Schäfer (Münster) anhand praktischer Fälle, die im Nachgang im Plenum intensiv besprochen wurden. Nicht nur die Patientinnen im Alter zwischen 30 und 35 Jahren profitierten von der hochprofessionellen Operationstechnik der erfahrenen Spezialisten, sondern auch die anwesenden Ärzte, die sich wichtige Tricks und Kniffe für ihre Arbeit abschauen konnten.

Im Zuge der Operationen zeigten sich hier und da Überraschungen, die zuvor im Rahmen der Diagnostik nicht zu erwarten waren. Jedoch konnten die drei Endometriose-Operateure durch verschiedene OP-Methoden, sei es minimal-invasiv oder offen, chirurgisch die Erkrankung entfernen und gleichzeitig die Funktionsfähigkeit der Organe erhalten. „Wir sind zuversichtlich, dass die Patientinnen nach dieser Operation künftig deutlich weniger Beschwerden haben werden“, betonte Dr. Salehin im Namen der Operateure in der Nachbesprechung.

In einem weiteren Fall stand die Möglichkeit zur Erfüllung des Kinderwunsches im Vordergrund. Eine Unfruchtbarkeit der Frau ist tatsächlich etwa in der Hälfte der Fälle auf eine Endometriose zurückzuführen. Hier operierte Dr. Salehin unter Einsatz einer 3-D-Kamera, die mithilfe einer 3-D-Brille ein äußerst realistisches Monitorbild vermittelt. Diese innovative Technik erleichtert nicht nur das laparoskopische Operieren auch in komplexen Fällen, sondern kann zudem die Operationszeit verkürzen und die Sicherheit für die Patientin erhöhen. Durch die räumliche Tiefendarstellung werden feine anatomische Strukturen sehr genau und detailreich sichtbar gemacht.

„Eine gute Diagnostik, erfahrene Chirurgen und innovative Operationstechniken ermöglichen betroffenen Frauen heutzutage die effektive Linderung ihrer Beschwerden“, sagt Dr. Darius Salehin. „Mit unserer Masterclass-Veranstaltung geben wir das Wissen an Kolleginnen und Kollegen weiter, die sich auf dem Gebiet der Endometriose weiterbilden und die Versorgung ihrer Patientinnen verbessern wollen.“