Die Hochzeit des Enkelkinds miterleben - Johanniter Wunsch-Ambulanz erfüllte Herzenswunsch
Bei der kirchlichen Hochzeit ihres ersten Enkelkinds mit dabei zu sein, das war der größte Wunsch von Frau M.. Bei der standesamtlichen Hochzeit Mitte Juni war die 83-Jährige noch recht fit. Doch sie wusste: Irgendwas stimmte nicht in ihrem Bauch.
Erst im Mai waren verschiedene Untersuchungen gemacht worden – ohne Ergebnis. Dann kam Ende Juli die schockierende Diagnose: Bauchspeicheldrüsenkrebs, nicht mehr heilbar.
Ihr Herzenswunsch, am 19. August an Enkelin Jelenas kirchlicher Trauung teilzunehmen, rückte auf der Palliativstation des Ev. Krankenhauses Bethesda in weite Ferne. „Doch irgendwie haben sie es hier auf der Station spitz gekriegt“, sagt Frau M.
Chefarzt Dr. Christoph Sippel und Klinikseelsorger Ulrich Meihsner wussten, wie es gehen könnte: Die Johanniter Wunsch-Ambulanz hilft, Herzenswünsche schwerkranker Menschen zu erfüllen. Es handelt sich dabei um ein Gemeinschaftsprojekt der Johanniter Hilfsgemeinschaft Mönchengladbach, des Ev. Krankenhauses Bethesda und der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Niederrhein.
Zunächst lehnte Frau M. ab. So viel Aufhebens wegen ihr – das war ihr nicht recht. Doch dann dachte sie daran, wie schön es doch wäre, diesen besonderen Tag in der Familie mitzuerleben. Und auch für Enkelin Jelena wäre eine kirchliche Hochzeit nicht dasselbe ohne ihre geliebte Oma. So organisierte das Team des Bethesda Krankenhauses mit Unterstützung der Johanniter Unfallhilfe die von medizinischen und pflegerischen Fachkräften begleitete Fahrt vom Bethesda Krankenhaus nach Willich-Schiefbahn, wo die Hochzeit stattfand.
Am Samstag um 14.30 Uhr waren die Helfer zur Stelle und kümmerten sich um den Transport der schwer kranken Frau sowie um alle medizinischen und persönlichen Belange, die während der gemeinsamen Stunden mit ihrer Familie aufkamen. „Das war toll, wir konnten an dem Tag die Verantwortung komplett abgeben und mussten uns keine Minute um Oma sorgen“, berichtet Jelena P. „Wir wussten, sie ist in besten Händen und wenn es ihr zu viel wird, fahren die netten Helfer von der JUH sie sofort zurück ins Krankenhaus.“
Oma M. hielt bis acht Uhr abends durch und schwelgt auch Tage später in Erinnerungen an den wunderschönen Tag. „Es war einfach überwältigend, wie aufmerksam und liebevoll sich alle gekümmert haben. Alles hat perfekt geklappt“, freut sich Frau M.
Jelena P. ist gerade mit ihrem Ehemann zu Besuch im Krankenhaus: „Es bedeutet mir sehr viel, dass meine Oma an diesem Tag an unserer Seite war“, sagt sie. „Wir sind generell sehr begeistert vom Bethesda Krankenhaus und insbesondere von Station 4“, ergänzt die Enkelin, die selbst als Krankenschwester in der Region arbeitet.